Girona-Trainer Míchel: „Diese Mannschaft kann Geschichte schreiben“
Der FC Girona ist nach wie vor das Nonplusultra in La Liga. Die Nordkatalanen grüßen nicht nur von der Tabellenspitze, sondern stellen gleichzeitig auch noch die beste Offensive in Spaniens Oberhaus – und das nach 13 Spieltagen. Da darf man nicht nur langsam von Europa, sondern vielleicht sogar von etwas mehr träumen.
Das weiß auch Trainer Miguel Ángel Sánchez Muñoz, genannt Míchel. Im Interview mit der spanischen Sportzeitung AS gab der 48-Jährige an: „Der Kader, den die sportliche Leitung zusammengestellt hat, bedeutet, dass wir ein Jahr vor uns haben, das historisch sein könnte. Aber man muss mit den Füßen auf dem Boden bleiben und sich auf das Tagesgeschäft konzentrieren. Aber ich merke, dass dies eine Mannschaft ist, die Geschichte schreiben kann.“
Míchel über Girona als spanischen Meister: „Ich glaube nicht“
Auf die Frage, ob er an den Gewinn der Meisterschaft glaubt, antwortete Míchel offen und ehrlich: „Ich habe nicht das Gefühl, nein. Wir geben nicht auf, aber ich denke, dass [Real] Madrid, Atlético und Barça nur wenig Punkte liegen lassen werden. Das ist ein Kampf, in den man nur einsteigen kann, wenn man jeden Tag perfekt ist, und ich weiß nicht, ob wir das schaffen werden. Ich glaube nicht, aber… bis heute haben wir uns die Chance erhalten, um mit ihnen mitzuhalten.“
Das realistischere Ziel für den Trainer ist eher die Qualifikation für das europäische Geschäft. „Wir haben einen großen Punkteabstand zu Mannschaften, die normalerweise in Europa dabei wären, aber zu anderen ist die Differenz nicht so groß“, erklärte der 48-Jährige. „Wir wollen in die Sphären von Betis, Athletic [Bilbao] und Real [Sociedad] aufsteigen. Jetzt haben wir dreizehn Spiele, um herauszufinden, ob wir es schaffen werden. Wenn wir im zweiten Drittel der Saison zu diesen sechs Mannschaften gehören, die um alles kämpfen können, werden wir alles für dieses Ziel geben.“
„Wir haben den Kader, um in Europa zu spielen“
Míchel ist sich – aufgrund des historischen Saisonstarts – jedoch auch der gestiegenen Erwartungen der Fans bewusst: „Wir könnten die Leute enttäuschen, wenn wir es am Ende nicht nach Europa schaffen. Vielleicht, angesichts der Erwartungen, die wir jetzt haben. Aber ich wäre enttäuscht, wenn die Mannschaft von einem Tag auf den anderen auseinander fällt und ich nicht in der Lage bin, sie wieder auf Kurs zu bringen. Schauen Sie, im Jahr der zweiten Liga hatten wir einen schwierigen Start, doch bis Weihnachten hatten wir uns einigermaßen gefangen und waren Sechster oder Siebter… Dann kam die Weihnachtspause, und ich sagte den Mitarbeitern: ‚Ihr werdet mich das nie öffentlich sagen hören, aber wenn diese Mannschaft nicht aufsteigt, habe ich als Trainer versagt, denn ich habe die Mannschaft, um aufzusteigen‘. Und jetzt sage ich es hier zu Ihnen: Ich habe den Kader, um in Europa zu spielen. Es wäre eine Enttäuschung für mich, wenn ich sehe, dass die Mannschaft nicht hundert Prozent gibt. Jetzt ist es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass sie ihr Niveau hält.“
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