Almerías Fehlstart: Nur zwei Punkte aus sieben Partien
Nach 7 Spieltagen noch ohne Sieg und mit nur zwei Punkten – das ist zu wenig. Zumindest nach dem Geschmack von UD Almería, so hat der aktuelle Tabellenletzte seinen Trainer Vicente Moreno entlassen. Die offizielle Bestätigung steht zwar noch aus (Update: sie folgte am Freitag), aber schon am Mittwoch hatte sich der Spanier von seiner Mannschaft verabschiedet, also einen Tag nach der 1:5-Niederlage gegen Sevilla. Das zeigte unter anderem das Portal DIARIO DE ALMERÍA. Das Training am Mittwoch leiteten bereits andere Vereinsmitarbeiter wie Víctor Fortes und Ricardo Molina, die Pressemitteilung des Klubs dürfte bald folgen.
Vicente Moreno dice adiós a su etapa en la @U_D_Almeria pic.twitter.com/JHvj8i6ceC
— Diario de Almería (@DiarioDAlmeria) September 27, 2023
Moreno: Von Saudi-Arabien zum nächsten Scheich-Klub
Dabei hatte der 48-Jährige die Andalusier erst am 17. Juni übernommen (kurios: der Klub teilte jetzt den 7. Juli als Arbeitsantritt mit). Nach Quique Setiéns Abgang in Villarreal stellt Moreno jetzt aber den zweiten Trainerwechsel in La Liga dar und hat den berüchtigten Schleudersitz in Almería persönlich kennengelernt. Denn die Handhabe über diesen Schleudersitz hat ein Scheich: Turki Al-Sheikh. Der Saudi kann UD Almería seit August 2019 als sein Eigentum bezeichnen und ist für schon einige Trainerwechsel bekannt. Nachdem Aufstiegs-Trainer Rubi den Klub nach dem erfolgreichen Klassenerhalt im Sommer 2023 freiwillig verlassen hat, sollte auch Moreno Almería in der Liga halten. Aber trotz eigener Saudi-Arabien-Erfahrung – Moreno verbrachte 2022/23 in der Saudi Pro League bei Al Shabab – hat die Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Scheich nur etwas über drei Monate gehalten.
Zwar gehören die Andalusier zu den offensiv aktivsten Teams – die durchschnittlich 14,9 Abschlüsse pro Partie stellen den dritthöchsten Wert der Liga dar – aber Erfolg gab es dadurch keinen. Trotz hoher, individueller Qualität konnte Moreno keine Einheit aus seinem neuen Team formen und so nur zwei Unentschieden gegenüber fünf Niederlagen und 8:18 Toren einfahren. Das Aus kommt zwar etwas früh, aber auch nicht völlig überraschend.
Noch kein Nachfolger – Lasarte übernimmt als Interimstrainer
Bis zur offiziellen Bekanntgabe hatte Almería vermutlich auch gewartet, um gleichzeitig einen Nachfolger bekannt zu geben, aber angeblich soll Javi Gracia dem Klub schon eine Absage erteilt haben. Womöglich auch, weil er von der schwierigen Situation und dem berüchtigten Schleudersitz weiß. So gibt es vorerst keinen Nachfolger und Alberto Lasarte, bisher Trainer der Almería-Reserve, wird am 8. Spieltag gegen den FC Granada (1. Oktober, 14 Uhr) an der Seitenlinie stehen. Das teilte der Klub in einer separaten Pressemitteilung am Freitagnachmittag (29. September) mit.
La UD Almería y Vicente Moreno han llegado a un acuerdo para poner fin a la relación contractual que unía a ambas partes.
El club desea al entrenador mucha suerte en el futuro de su carrera. pic.twitter.com/isrx0THuDR
— UD Almería (@U_D_Almeria) September 29, 2023