Gehaltsobergrenze: La Liga „verliert“ fast 500 Mio. Euro
Der Transfersommer ist beendet und La Liga hat die Gehaltsobergrenzen der jeweiligen Vereine bekannt gegeben. Das sogenannte „Salary Cap“ ist in Spanien mittlerweile bekannt, so versucht Liga-Verband LFP seit der Saison 2019/20 den 20 Erst- und 22 Zweitligisten Vorgaben und Auflagen hinsichtlich ihrer Personalkosten aufzudrücken.
Nach dem Sommer findet sich in La Liga ein großer Verlust. Befanden sich die möglichen Gehaltsausgaben im Frühjahr 2023 noch bei 3,02 Milliarden Euro, so kommen die 20 Erstligisten inzwischen nur noch auf 2,53 Milliarden Euro. Großen Anteil an diesem Verlust hat der FC Barcelona, so „darf“ Barça aktuell nur noch 270 Millionen Euro für Gehälter ausgeben.
Real bleibt Erster, Atlético verdrängt Barça von Platz zwei
Die Gehälter umfassen dabei sowohl die Spieler als auch Trainer und Betreuer der ersten Mannschaft sowie Jugendspieler des Vereins. Für den spanischen Meister handelt es sich dabei um ein Minus von über 370 Millionen Euro, welches die Katalanen weniger ausgeben dürfen. Denn im Februar lag die Gehaltsobergrenze Barças noch bei 658,4 Millionen Euro.
So ist jetzt Atlético Madrid der Klub mit den zweithöchsten möglichen Personalkosten, aber auch Atlético muss den Gürtel etwas enger schnallen: Von 315,8 auf „nur noch“ 296,4 Millionen Euro. Ganz oben bleibt dagegen der andere Top-Klub aus Madrid: Real Madrid verbessert als einer der wenigen Klubs seine finanzielle Situation und darf statt 683,5 Millionen nun 727,5 Millionen Euro ausgeben, also rund 44 Millionen Euro mehr.
Kurios: Damit steht dem spanischen Rekordmeister mehr an möglichen Gehaltsausgaben zur Verfügung als den anderen drei Champions-League-Teilnehmern zusammen. Denn Barça, Atleti und Real Sociedad kommen zusammen auf „nur“ 691,1 Millionen Euro, also 36 Millionen weniger als Real Madrid. Dass die Blancos allerdings auch wirklich über 727 Millionen Euro an Gehälter ausgeben, darf bezweifelt werden – hier handelt es sich jeweils um die von La Liga gesetzte Grenze.
𝐄𝐍𝐆l “LALIGA won’t let my team sign players properly”…
Please read carefully:
The Economic Control model between LALIGA and the clubs results in a 𝐬𝐮𝐬𝐭𝐚𝐢𝐧𝐚𝐛𝐥𝐞 competition.
Javier Gómez, Corporate General Director at LALIGA, explains its importance. pic.twitter.com/epxc53jL2O
— LALIGA Corporativo (@LaLigaCorp) September 14, 2023
„Finanzielle Stabilität des Vereins gewährleisten“
Denn wie die LFP in einer Pressemitteilung selbst schreibt, bedeuten diese Obergrenzen nicht, „dass sie vollständig ausgeschöpft werden“. Der interne Ablauf ist sogar so, dass die Klubs ihre jeweiligen Personalkosten-Limits selbst vorschlagen. Es liegt dann an La Liga „das vorgeschlagene Limit zu genehmigen oder gegebenenfalls bis zu dem Betrag zu korrigieren, der die finanzielle Stabilität des Vereins gewährleistet“. Heißt: Klubs sollen nicht mehr ausgeben, als sie einnehmen, um nicht (noch mehr) in finanzielle Schieflage zu geraten, wie es vor einigen Jahren noch der Fall war.
So formuliert auch Liga-Direktor Javier Gómez, dass das System da sei, damit die Klubs „nur das ausgeben, was sie einnehmen. Es ist also wie bei uns Zuhause oder in unseren Familien“.
Salary-Cap-Schlusslichter: Alavés, Las Palmas und Getafe
Nun gibt es natürlich Klubs wie den FC Barcelona, der deutlich mehr als diese 270 Millionen Euro einnimmt, aber da passt sich die Gehaltsobergrenze eben auch den Verbindlichkeiten und Ausgaben an und was dann noch übrig bleibt für die Gehälter der Mitarbeiter. Die 270 Millionen stellen dennoch den dritthöchsten Beitrag dar. Zum Vergleich: Alavés (31,2 Mio.), Las Palmas (35,2 Mio.) und Getafe (40,3 Mio.) haben den kleinsten finanziellen Spielraum.
𝐄𝐍𝐆l Sports squad spending limits (LCPD) for #LALIGAEASPORTS and #LALIGAHYPERMOTION clubs after the summer transfer window.https://t.co/SJx1mJ3bwf pic.twitter.com/c0uNUKuoaC
— LALIGA Corporativo (@LaLigaCorp) September 14, 2023